Boot polieren - Anleitung Bootspolitur
Anleitung zum fachgerechten Polieren von Booten - Handpolitur kleiner Flächen und Politur großer Flächen mit der Poliermaschine. Mit Videos.
Beschreibung der Politur von Booten. Poliert werden können Oberflächen von Holzbooten, GFK Booten, Alubooten und Stahlbooten, sofern die Lack-Schicht bzw. Beschichtung (Gelcoat) eine ausreichende Mindestdicke besitzt. Üblicherweise werden bei der Bootsaufbereitung Rumpf, Deck (Bereiche ohne Antirutsch-Profil) und Aufbauten poliert.
Verwendete Produkte:
Bootspolitur, Poliermaschine, Lammfell-Polierpad (sehr abrasiv / schleifend), Polierschwämme (in verschiedenen Abrasivitäts-Stufen), Hand-Polierpads, Mikrofaser-Poliertuch.
Zubehör: Poliermaschine, Politur-Zubehör, Gesundheitsschutz
Voraussetzung:
Zu polierende Oberflächen sind gründlich gereinigt und getrocknet, alte Wachsreste, Öle und hartnäckige Verschmutzungen sind entfernt. Evtl. erforderliche Reparaturen der Lackierung oder des Gelcoats wurden bereits durchgeführt.
Vorbereitung:
Abkleben von Kunststoffteile wie Zierleisten, diese sollten nicht mit Politur überzogen werden. Legen Sie vor Beginn der Arbeit scharfkantige Gegenstände ab, diese könnten Kratzer verursachen.
Polieren von einzelnen kleinen Stellen (Handpolitur):
Einige Tropfen Politur auf das Hand-Polierpad auftragen. Die zu bearbeitende Oberfläche 2 bis 3 Minuten unter starkem Druck, mit kreisenden Bewegungen und im Kreuzgang polieren. Die Polierreste mit dem Mikrofaser-Poliertuch von der Oberfläche kratzfrei und mit Glanz abtragen. Direkte Sonneneinstrahlung bei der Politur vermeiden.
Tipp: Im Anschluss eine Versiegelung als Oberflächen-Schutz auftragen.
Kurzes Video zur Handpolitur:
Polieren von großen Flächen (Poliermaschine):
Je nach Größe der zu polierenden Fläche sollte eine ausreichende Anzahl Polierpads zum Wechseln vorhanden sein. Zwischen Aufpolieren (Glanzpolitur) und einer evtl. gewünschten Hochglanzpolitur sollte – insbesondere bei dunklen Lacken – die Politur und das Polierpad gewechselt werden (von Lammfell auf weniger abrasiven Polierschwamm), um einen immer feineren „Schliff“ zu erzielen. Direkte Sonneneinstrahlung während der Politur vermeiden.
Der erste Poliervorgang erfolgt mit dem sehr abrasiven Lammfell-Polierpad. Es empfiehlt sich von oben nach unten zu arbeiten. Tragen Sie die Politur in einem Raster aus Punkten im Abstand von 10 bis 20 cm direkt auf die Oberfläche auf. Gestalten Sie das Raster nicht größer als 1 m². Polieren Sie jetzt jeden einzelnen Punkt mit langsamen aber fließenden Bewegungen aus – mit gleichmäßigem Druck, mit kreisenden Bewegungen und im Kreuzgang. Reiben Sie die bearbeitete Fläche mit einem Mikrofaser-Poliertuch ab und kontrollieren Sie den Glanzgrad. Lassen Sie das Licht über die Fläche laufen. Wenn Sie noch nicht zufrieden sind, wiederholen Sie den Vorgang. Sollte das Polierergebnis danach noch immer nicht zufriedenstellend sein, sollten Sie die Fläche fein vorschleifen.
Sind sogenannte Hologramme auf der Fläche entstanden, wechseln Sie das Polierpad und nehmen nun einen Polierschwamm für hologrammfreies Arbeiten mit Hochglanz-Polituren. Tragen Sie wieder die Politur im Raster auf die Oberfläche auf. Nun können Sie das Raster doppelt so groß gestalten. Polieren Sie die Fläche nochmals aus. Hologramme werden meist nur bei dunklen Oberflächen sichtbar, hierfür eignet sich insbesondere eine Hochglanz-Politur.
Abschließend entfernen Sie die Polierreste mit einem Mikrofaser-Poliertuch von der Oberfläche – kratzfrei und mit maximalem Glanz.
Tipp: Im Anschluss Versiegelung als Oberflächenschutz auftragen.
Kurzes Video zur Politur mit der Poliermaschine:
Profi-Tipps fürs Polieren
- Poliermittel nicht in der Sonne, bei hohen Temperaturen oder hoher Luftfeuchtigkeit anwenden.
- Oberfläche vor jeder Behandlung gründlich waschen und trocknen lassen.
- Keine verschmutzten Tücher oder Schwämme verwenden.
- Polierschwamm regelmäßig wechseln und reinigen.
- Sämtliche Mittel äußerst sparsam einsetzen. Sehr großzügige Dosierung erschwert das Abpolieren und beeinträchtigt die Qualität.
Zusätzliche Informationen
Bootspolitur
Glanz ist die optische Eigenschaft einer extrem glatten Oberfläche, Licht ganz oder teilweise spiegelnd zu reflektieren. Ist eine Oberfläche nicht glänzend, weil sie Licht diffus reflektiert, so nennt man dies Mattheit. Genau wie Farbe ist Glanz eine Eigenschaft, die zum visuellen Erscheinungsbild einer Oberfläche beiträgt. Die NautiCare Polituren sind sogenannte nicht angefüllte Polituren und erzeugen eine sehr glatte Oberfläche ohne Zusatzstoffe wie Wachse, Silikone oder andere Füllstoffe.
Verwitterungen oder feine Kratzer in der Lackierung bzw. Beschichtung: Die Oberfläche erscheint matt, da Tageslicht ungleichmäßig gebrochen wird.
Polieren mit Füllstoffen (z.B. Wachse):
Poliermittel mit Füllstoffen gleichen die mikrofeinen Riefen überwiegend durch Auffüllung aus. Auf der scheinbar glatten Oberfläche reflektiert das Tageslicht ungebrochen. Die Fläche erscheint glänzend. Bis Regen die Füllstoffe auswäscht – die Oberfläche ist wieder matt.
Polieren ohne Füllstoffe:
Durch den gleichmäßigen Abtrag der Oberfläche werden mikrofeine Riefen (Gebrauchsspuren) weggeschliffen und die Oberfläche erhält eine stabile Glätte – ohne Füllstoffe. Dies sorgt für langanhaltenden Glanz, das Tageslicht reflektiert.